SG 71/98

Wie bereits beim SG 69/98 beschrieben wurden aus Mangel an neuen Bajonetten zu Beginn des ersten Weltkrieges alte Klingen an die neuen Waffen angepaßt.

Bereits kurz vor (!) dem Krieg geschah dies auch mit den Klingen des Artillerieseitengewehres M71, auch diese erhielten ein Gefäß M 98.

Somit waren darunter Klingen, die bereits mit dem dritten Gefäß montiert waren, somit das dritte Modell in ihrer "Laufbahn" darstellten:

Zuerst ein Füsilierseitengewehr 1860, dann ein Artillerieseitengewehr 1871, und nun ein Artillerieseitengewehr 71/98!

Dabei gab es zwei Versionen, mit und ohne Feuerschutzblech, für die Verwendung mit dem Gewehr oder Karabiner 98 (mit Feuerschutzblech) oder nur mit dem Gewehr 98 (ohne Feuerschutzblech).

Diese Artillerie-Seitengewehre 71/98 wurden dann an die Fußartillerie der Landwehr ausgegeben.

Das hier vorliegende Stück nun ist ein solches Stück mit bewegtem Vorleben, die Variante ohne Feuerschutzblech..

Es wurde 1861 abgenommen, mit Herrschermonogramm FW (Friedrich Wilhelm von Preußen im letzten Jahr seiner Regentschaft) von der Firma S&K (Schulte & Klein, Solingen, oder aber Schnitzler & Kirschbaum).

Leider fehlt die zugehörige Scheide, was bei diesen alten Stücken leider sehr häufig der Fall ist.

Nachtrag:

Wider Erwarten ist es mir gelungen, eine passende Scheide zu ergänzen. Sie trägt folgende Truppenstempel:

FR 36

10

84

(gelöschter Stempel des ehemaligen FSG 1860 auf dem Tragehaken, Füsilier-Regiment General-Feldmarschall Graf Blumenthal (Magdeburgisches) Nr. 36)

6. AF.3.238 (mit gelöschter ehemaliger Waffennummer138)

(Fußartillerie-Regiment von Dieskau (Schlesisches) Nr. 6)

sowie darunter einen fast völlig gelöschten (unleserlichen) weiteren Truppenstempel.




unten: Die Abnahmemarke mit Herrschermonogramm


unten: Die Herstellermarke


unten: Kein Feuerschutzblech


unten: Das Gefäß Typ 98


unten: Der gelöschte ehemalige Stempel des FSG 1860 auf dem Tragehaken


unten: Die anderen beiden Truppenstempel


unten: Der Abnahmestempel im Scheiden-Leder